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Der Prämonstratenser orden hatte in der Schweiz nie eine große Verbreitung. Die bekanntesten Klöster in der deutschen Schweiz waren Rüti ZH, Churwalden Gr und St. Luzi in Chur, sowie der Frauenkonvent Cazis Gr. Alle wurden aufgehoben; nur Berg Sion überdauerte und zählt heute noch immer 30 geistliche Töchter des hl. Norbert, die nach der Regel des hl. Augustinus zusammenleben. Die bischöfliche Klausur erlaubt ihnen auch die Arbeit in Feld und Wald, sowie die Betreuung von Kurgästen, die auf der sonnigen Höhe Ruhe und Erholung suchen. Die wichtigste und edelste Aufgabe der Klosterfrauen besteht darin, in der "Ewigen Anbetung" tag und Nacht Gott zu loben und die öffentlichen und privaten Anliegen, welche ihnen zugetragen werden, dem göttlichen Erbarmen anheim zu stellen. Berg Sion liegt unweit eines alten Pilgerwegs, der vom Toggenburg her über den Ricken und das Bildhaus nach Gommiswald und Uznach in Richtung Einsiedeln führte. Die Pfarrkirche in Gommiswald trägt noch heute das Patrozinium des Pilgerheiligen Jakobus des Älteren. Und auch die Kapelle St. Felix und Regula in Uetliburg, Ersatz für eine Ältere auf dem Regulastein, liegt auf der genannten Pilgerroute. In dieser geheiligten Landschaf wurde 1761 das Kloster Berg Sion gegründet. Ausgangspunkt war der Bau einer Loretokapelle, welche 1761 als zweitletzte der insgesamt 41 lauretanischen Heiligtümer in der Schweiz auf halbem Weg zwischen den Loretokapellen in Lichtensteig und Tuggen zu stehen kam. Das gleichzeitig zu errichtende Frauenkloster geht auf die Initiative des seeleneifrigen und begeisterungsfähigen Priesters Josef Helg (1721-1787) zurück, der bereits im toggenburgischen Libingen eine Klostergemeinschaft ins Leben gerufen hatte.

Für seine zweite geistliche Stiftung, für welche Helgs Vater, Ammann in Legenwil die finanzielle Unterstützung zusagte, suchte er einen Platz außerhalb des Herrschaftsgebietes der Abtei Sankt Gallen. Er fand einen geeigneten Standort jenseits des Rickens auf Buchholz in der Gemeinde Gauen (heute Gommiswald), welche als Teil der Grafschaft Uznach den Ständen Schwyz und Glarus unterstellt war, aber dem Bistum Chur angehörte. Am 13. Dezember 1761 erteilte der Landrat von Schwyz die Erlaubnis zu einer Klostergründung.Tags darauf wurde die Stiftungsurkunde in Anwesenheit des Vizelandvogts Josef Müller von Näfels und Josef Helgs sowie von Notabeln der Grafschaft Uznach unterzeichnet und am 12. Februar 1762 lag auch die bischöfliche Zusage aus Chur vor. 1766 war das Klösterchen, das neben der Loreto-Kapelle gebaut wurde, bezugsbereit. Drei Tertiarinnen, welche im Prämonstraten serkloster Schussenried (Württ.) das ordenskleid des hl. Norbert empfangen hatten, begannen – nach einer Zeitspanne der Heimlichkeit – am 6. September 1766 das eigentliche Klosterleben. Zentrales Anliegen der weißen Nonnen war die "Ewige Anbetung" des Heiligsten Altarsakramentes, wie sie damals in vielen Schwesterngemeinschaften aufkam und gepflegt wurde, sowie die besondere Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu. Das Neukloster, das auch den Selbsterhalt sicherstellten konnte, erfreute sich großen Zuspruchs. Aber Josef Helg gefährdete dessen Existenz durch weitere Gründungsunternehmen, so 1773 im Schloss Tabor in Jestetten bei Thiengen (Baden), nahe der schaffhausischen Grenze, und 1777 in Rom. Beide Klöster wurden von Berg Sion aus besiedelt und finanziert, waren aber letztlich nicht lebensfähig. Das Mutterkloster erholte sich von diesem Aderlass erst wieder, als das Kloster Schussenried und der Bischof von Churmaterielle Zuschüsseleisteten und die Kollekten aus dem "Dreifachen Ewigen Bund", einer 1767 gegründeten Gebetsbruderschaft, welcher Berg Sion angehörte, reichlicher zu fließen begannen. Der 1803 neu gegründete Kanton St. Gallenwar vorerst denKlöstern in seinem staatsgebiet nicht gerade hold gesinnt. Aufgehoben wurden allerdings nur die Fürstabtei St.Gallen und das Damenstift Schänis, während die übrigen Klöster zwar unter Druck gerieten, aber bis heute stehen blieben. Einschneidende Maßnahmen waren die Einschränkung der Novizenaufnahme und vor allem der Zwang, gemeinnützige Aufgaben zu übernehmen. Berg Sion entledigte sich dieser großrätlichen Verordnung 1838 durch den einmaligen Beitrag von 2000 Gulden an das Schulhaus und den Armenfonds Gommiswald. Nach der Errichtung des selbstständigen Bistums St.Gallen 1847 kam Berg Sion unter die Jurisdiktion des Bischofs von St.Gallen.

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